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Radtour an die Elbe - mit Quitten im Gepäck

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Eigentlich nichts besonderes. Doch ich war einige Monate nicht mehr an der Estemündung, direkt am riesigen Sperrwerk. - Das Wetter - güldener Herbstsonnensonntag vom Feinsten, da hielt mich nichts mehr. - Ich nahm mir schon bei den ersten Pedaltritten vor, nicht gleich von Anfang an zu fotografieren, denn sonst würde ich erst in der Dunkelheit dort ankommen.

 Ich hielt dieses Vorhaben genau 2 km durch - als ich Freundin und Buchbindemeisterin Sibylle auf dem Estedeich stehen sah, als sie sich gerade auf den Weg zu ihrem Grundstück machen wollte. - Ich natürlich hochgeschoben  und kurz geschnackt. 

Mir sprangen zwei Kisten Quitten ins Auge. - Ich wollte gern zwei Quitten geschenkt haben - "nimm alle mit" kam als Antwort, aber ich brauchte nun im Moment wirklich nur zwei dieser außergewöhnlichen Früchte.

Was es genau mit dieser Frucht auf sich hat, werde ich in einem späteren Posting berichten. - Ursel Bühring beschreibt die Innereien der Quitten ausführlich in ihrem Buch "Heilkraft von Obst und Gemüse" - mit supertollen Rezepten übrigens- .

Während unseres Sonntagsschnacks kam Sibylles Mann in Arbeitskleidung aus dem Haus. "Du fährst zum Sperrwerk? - Da wollen wir auch noch hin. Mein Boot soll ins Winterquartier. Ich hab mich mit der Tide verschätzt. Nun liegt`s da im Schlick und wir müssen das auflaufende Wasser abwarten" - Nun gut, da hatte ich ja noch einen guten Grund, zur Elbe zu radeln.



Wie man sieht - totales Niedrigwasser. - Ein Graureiher ist im Nebenarm der Este auf Beutezug.

Die letzten ihrer Art - Breaburn, hängen noch an den Bäumen.

St. Pauli hat hier das Sagen...

...und hier die Hamburg Port Authority - spricht sich so schön 😁


Eine Handbreit Wasser unter dem Kiel hätte schon gereicht. Zum Glück liegt die Nussschale ein wenig abseits des großen Stromes. - Wäre da ein Gigaliner mit 400 m Länge längsgeschippert...

 
Im Hintergrund verläuft die Elbe. - Linksrum: Richtung Cuxhaven, rechtsrum in den Hamburger Hafen. Und ganz hinten, wo die Eiszeit den Hügel hinterlassen hat: das vornehme Blankenese. 

 
Von wegen Nussschale - aus der Nähe betrachtet doch ein kleiner Dampfer, zum Glück ohne Dampf 😉


Ordnung muss sein - 



Als Überraschung hab ich den beiden Seeleuten meine Wegzehrung hinterlassen.


Vorn ist der Nebenarm der Elbe zu sehen, der in die Este führt. - Hinten - Airbus. Direkt in die Elbe gebaut. - Da wurde damals das Mühlenberger Loch zugeschüttet, um den Flugzeugbau dort anzusiedeln zu können . - Es wurde eine Ausgleichsfläche geschaffen, damit Kuddel, der alte Elbaal, ein neues Zuhause findet. Ob er und Leidensgenossen dort auch angekommen sind, wird bezweifelt.

 
Ich konnte das Kentern des Stromes beobachten, d.h. dass sich in dem Moment der Strom dreht, von ablaufendem auf auflaufendes Wasser. - Da plötzlich zeigten sich Wellen, da der Wind  gegen den Strom pustete. - Der kleine graue Fleck ließ mich besonders hingucken. Ich konnte nicht identifizieren, um welches Wassergeschöpf es sich handelte. Keine Wasserratte, da zu groß, nur was? - Ich tippte auf Biber, doch der war es mit Sicherheit wohl nicht.


Auf dem Deichverteidigungsweg gings wieder gen Heimat. - Dieser Deich wird ab kommendem Jahr um 1 m erhöht werden, Startpunkt hier auf Hamburger Gebiet, 100 km elbabwärts bis nach Cuxhaven. -
Das ist ein Wahnsinnsunternehmen, da links des Deiches eine Hauptverkehrsstraße verläuft. - Klimawandel lässt grüßen !
Man sieht, dass das letzte Hochwasser auf dem Weg seine Spuren hinterlassen hat. 
 
Die Deichverteidigungswege wurden übrigens nach der großen Sturmflut 1962 gebaut, entlang der Elbe bis nach Cuxhaven. 
 
Bis heute mach ich mir Gedanken, ob Sibylle und Michael ihren Segler heil aus dem Wasser bekommen haben. - Ich rief sie nämlich noch an, als ich dort oben verweilte und meinte, sie könnten ein wenig später losfahren, da das Wasser noch nicht hoch genug aufgelaufen wäre. - Nicht, dass die Flut den Segler mitgenommen hat. - Ich muss die beiden heute unbedingt mal anrufen. 

PS: Sibylle mailt mir gerade: "Der dollen Jolle geht es gut.Sie steht geputzt, vom Schlamm befreit bei uns vor der Tür zum Überwintern". - Na, Gott sei Dank!!
 




 


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