Manchmal ist "man" bzw. bin ich in einem Denkschema verhaftet, da hilft nur eine Radtour bei schönstem Sonnenschein. - Da bin ich gut gelaunt, die Sonne sorgt für einen ordentlichen Schub Vitamin D - Jedenfalls ist dieser Schub heute spürbar bei mir angekommen.
Ich hatte neulich Damenbesuch, wir hatten eine Themenvielfalt, die es nicht lohnt aufzuschreiben, nur über folgendes möchte ich berichten:
Auf irgendwelchen Umwegen gelangten wir gedanklich in die Stadt Idar Oberstein. Ich erinnerte mich, dass ich damals Ende der 1960er-Jahre in der Handelsschule lernte, dass Idar Oberstein irgendwas mit Edelsteinen zu tun hat. - Nur was? - Dann las ich wenige Tage später im Buxtehuder Tageblatt, dass in Jork im wunderbar restaurierten Zigarrenmacherhaus eine Ausstellung mit Fossilien und Edelsteinen sei. Idar Oberstein wurde auch erwähnt. Ich also meinen roten Esel bereitgestellt und losgeradelt.
Obstbaumreihen wo man hinguckt: - Das Alte Land eben
Ich ordnete mich nach rechts ein und dann an der Königreicher Kreuzung gehts dann nach Jork, links herum.
Ich fuhr ein Stückchen an der Hauptstraße entlang, dem Obstmarschenweg, hier wurde die Straße erneuert und ein wunderbarer Radweg wurde gebaut. - Darüber bin ich sehr dankbar. Als ich dann an den großen Wettern angekommen bin, bin ich links rein in den Jägerstieg, hier führt ein Parallelweg nach Jork, dem Osterminnerweg. - Übersetzt "minderer Weg" - Ein Begriff aus alter Zeit, der wohl zu damaliger Zeit seine Berechtigung hatte. - Hier verkehrten Menschen mit niedrigerem Rang wie Knechte, Mägde und sonstige Arbeitsleute. - Der Osterminnerweg führt bis in die Ortsmitte, von da an ist es dann der Westerminnerweg.
Unterwegs regte sich mein Gemüt:Weshalb mein Gemüt einen kleinen Knacks bekam, möchte ich hier nicht weiter ausführen 😎
Mein erster Stopp galt dem Herzapfelhof. - Ein besonderer Obsthof mit einem wunderbaren Hofladen und zugehörigem Café - alles frisch gebaut. - Die ganze Familie ist mit Herz und Seele dabei.
Da immer mehr Gäste das Alte Land besuchen, ist der Herzapfelhof besonders auch für Bustouristen geeignet.
Man könnte meinen, ich wollte hier eine Werbesache veranstalten - gut, wenn das so ist ist das so, aber das ist nicht mein eigentliches Anliegen, diesen Post zu verfassen. - mein Ziel war ja schließlich das Zigarrenmacherhaus.
Das Zigarrenmacherhaus. - Zu mieten über die Gemeinde Jork -für 50 Euro die Woche. Wie man sieht,scheint die Sonne kräftig herunter.Alida und Werner Heine stellen ihre Hobbykunstwerke vor. Werner kreiert besondere Gegenstände und Skulpturen, seine Frau Alida beschäftigt sich mit Trommelsteinen.
Ich unterhielt mich lange und intensiv mit dem Ehepaar. - Man spürte ihre Begeisterung zu ihrem Kunsthandwerk. - Ich erfuhr, dass in der Gegend um die Edelsteinstadt herum Edelsteine wie Quarze, Amethyste, Bergkristalle, Jaspis, Carneole und die berühmten vielgestaltigen Achate entdeckt wurden und daraus ein regelrechtes Handwerk entstand und die Stadt weltweit bekannt wurde.
Ich war sehr angetan von all den Unikaten, erstand einige Trommelsteine und werde demnächst dort noch einmal Ausschau nach einer Edelsteinkette halten.
Nun war Mittagszeit und mein Magen machte sich bemerkbar. Ich machte Halt bei Kathrins Genusswelt, "durfte" und wollte auch draußen sitzen, da ich mein Impfzertifikat nicht dabei hatte. Das war mir nur recht - so durfte ich an der Freude einer Hochzeitsgesellschaft teilhaben. - Ich wunderte mich, da der kleine Fußweg zu Kathrins Genusswelt mit Herzchen geschmückt war. - Doch die Antwort kam prompt: eine beglückte Hochzeitsgesellschaft stellte sich genau vor meinen Tisch und ich konnte alles gut beobachten. - Ich spürte die Freude aller Beteiligten. -
Ich musste an das Buch "Altes Land" von Dörte Hansen denken. - Die Hochzeitsgesellschaft war schon ein Hingucker hier im historischen Ortskern. - Ich fragte das Heiratspaar, ob ich ein Foto von ihnen machen dürfte. - Wie Ihr seht: Ich durfte. -
Und ich hatte auch ein Geschenk parat: Der Trommelstein, der schon vor Urzeiten wusste, dass er für dieses Paar gedacht war. - wie Ihr seht, ist auch dieses Paar darauf verewigt.
Das war meine MIttagsstunde - was für ein Zufall, dass ich grad in die "Mittagsstunde" von Dörte Hansen vertieft bin.
Der Kreis hat sich geschlossen, vom Kaffeekränzchen in meiner Wohnstube über den Weg nach Jork in die Ausstellung von Alida und Werner Heine bis zum GLückspaar.